Seminar zur österreichischen Gegenwartsliteratur in Japan オーストリア現代文学ゼミナール
Herrad Heselhaus Verschreibungen – Die verflixten Narrative

Der Vortrag wird ausgehen von Raoul Schrotts Fragen nach den Narrativen (ihrer Herkunft, Verwendung, Beglaubigung und Notwendigkeit), die er schon im ersten Kapitel „Politiken des Nationalen“ seines neuesten Buches Politiken & Ideen stellt, um sich dem Hauptthema des Vortrags, der Argumentation von Schrott im letzten Kapitel „Politiken des Kulturellen“ zuzuwenden. Hier werden Schrotts intertextuelle Konfigurationen (Nachdichtungen, Imitationen, Versionen) untersucht im Hinblick auf die von ihm vorgeschlagene Metapher des Virus, dessen narrative Funktion besondere Berücksichtigung erfährt und mit anderen ä hnlich argumentierenden Ansätzen verglichen wird. Eine kritische Auseinandersetzung beleuchtet dann sowohl Schrotts eigene Interpretation als auch den Text der „Drei Prinzen von Serendip“ selbst in seinen interkulturellen Variationen. Schrotts Verknüpfung dieses Textes mit dem Detektivroman wird im Folgenden untersucht und auf die gattungsbestimmenden Grundstrukturen des Detektivromans hin abgeklopft. Zuletzt wird zu erörtern sein, was Jacques Derrida zu Raoul Schrotts Ausführungen zu sagen hätte. Doch der Spannung des Detektivromans folgend, sollte auch dieses Abstract die Ergebnisse des Vortrages nicht vorab preisgeben.