Die Dissertation untersucht das Faszinationsphänomen in der Literatur anhand der literarischen Umsetzung jener Faszination durch interkulturelle Fremdheit, die österreichische AutorInnen bei ihren Japanreisen erfahren. Ästhetische Faszination wird hier als Ambivalenz zwischen Anziehung und Abstoßung begriffen (Baumbach 2015). Als Auslöser dient interkulturelle Fremdheit, da diese sich sofortiger Klassifikation widersetzt und emotionale Spannung erzeugt. Nach einem Überblick über die (u.a. literarische) Beziehung zwischen Österreich und Japan wird die Fülle an österreichischen Werken dokumentiert, die sich mit Japan auseinandersetzen; anschließend wird die Darstellung ausgewählter Images darin untersucht. Bei der Analyse werden die Beziehung zwischen beiden Ländern, die unterschiedliche kulturelle Entwicklung und die persönlichen Erfahrungen der AutorInnen miteinbezogen. Anhand der Untersuchung wird erarbeitet, welche Aspekte eine solche Faszination auslösen, dass diese zum Gegenstand literarischen Schaffens und als solche wiederum von LeserInnen rezipiert wird. Ziel ist die Entwicklung eines übergreifenden Modells der literarischen Verarbeitung der durch Fremdheit ausgelösten Faszination und ihrer produktions- und rezeptionsästhetischen Mechanismen.