Indigo, der im Jahr 2012 erschienene dritte Roman von Clemens J. Setz hat bereits bei seiner Ankündigung große Erwartungen hervorgerufen. Einer der Gründe dafür war der Verweis, dass sich das Buch auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis befinde. Dazu kam die paratextuelle Gestaltung des Buches, die durch die künstlerische Unterstützung der Autorin und Buchgestalterin Judith Schalansky akzentuiert wurde (vgl. dazu das Gespräch zwischen Setz und Schalansky auf YouTube). Setz selbst äußerte sich dahingehend, dass seine Intentionen voll erfüllt wären. Unsere Leselust wird durch den Einband mit dem Bild eines Jungen, dessen nackter Oberkörper mit Schmetterlingen bedeckt ist, sowie durch diverse Typoskripte und Fotos, die dem Inhalt angepasst wurden, so gesteigert, dass wir zum Schluss eine grandiose Lösung der detektivisch anmutenden Recherche der mit dem Autor gleichnamigen Hauptfigur erwarten. Doch diese Erwartung wird nicht erfüllt. Nirgendwo findet man eine klare Antwort auf die Frage, was es nun mit den Indigo-Kindern auf sich hat und was mit ihnen geschieht. In meinem Referat wird die nach allen Seiten hin offene Erzählweise des Romans untersucht. Es wird nach der Intention des Autors und der Funktion der Indigo-Kinder innerhalb eines postmodernen, metafiktionalen Detektivromans gefragt.