32. Seminar zur österreichischen Gegenwartsliteratur in Japan
オーストリア現代文学ゼミナール
28. Oktober 2023
Sophia Universität, Tokio
Mit Milena Michiko Flašar
Das Leben als Internet und Computerspiel. Anmerkungen zu Clemens J. Setz’ Erzählungen „Der Schläfer erwacht“ und „Kleine braune Tiere“
Teppei Yamamoto

In Clemens J. Setz’ Erzählung „Der Schläfer erwacht“ (2011) wird das menschliche Leben auf zwei gegensätzlichen Weisen begriffen, deren Grenze durch die auf Wachheit bezogenen Wörter, wie der Titel zeigt, markiert wird. Das Leben, in dem man noch schläft, ist streng normiert und konventionalisiert, was jedoch schnell zu gewalttätigen Entladungen führen kann. In der Erzählung „Der Schläfer erwacht“ wird dieses problematische Beziehungsgeflecht von Regeln und Gewalt durch dysfunktionale Familienverhältnisse und den Konsum von Pornofilmen ausgedrückt. Außerdem verbindet sich diese reale Vorstellungswelt mit den fiktiven Welten des Internets und von Computerspielen, ein von Setz häufig verwendetes Motiv, wie auch in der Erzählung „Kleine braune Tiere“ (2011), die von dem fiktiven Spieleprogrammierer M. D. Regan handelt, der Suizid begeht. Dieses Leben als Internet und Computerspiel gerät in „Der Schläfer erwacht“ aber gerade dadurch ins Schwanken, dass die unterdrückten Charaktere aus ihrem Schlaf erwachen, und ihre sozialen Beziehungen abbrechen. Mein Vortrag erkundet das ambivalente Spannungsfeld von Literatur, Gesellschaft und neuen Medien, wie es sich in den Erzählungen von Setz darstellt.

Clemens J. Setz
Foto: APA (Neubauer)
Freitag, 11. November 2016
18:30Abendessen
20:00Am Nullpunkt des Menschseins. Anmerkungen zum Werk von Clemens J. SetzClaus Telge
20:30Erste LesungClemens J. Setz
Samstag, 12. November 2016
09:15„Von außen betrachtet, (...) sah alles ganz anders aus“– Clemens J. Setz’ literarisches Debüt zwischen Moderne und PostmoderneWalter Vogl
09:45„Wie in eines matt geschliffenen dunklen Widerschein“: Setz als postmoderner NeoromantikerMichael Wetzel
10:15Pause
10:30Zweite LesungClemens J. Setz
11:00„Eisenspäne in die unsichtbaren Magnetlinien streuen“? Eine paratextuelle Annäherung an Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter KindesMiyuki Soejima
11:30Das Leben als Internet und Computerspiel. Anmerkungen zu Clemens J. Setz’ Erzählungen „Der Schläfer erwacht“ und „Kleine braune Tiere“Teppei Yamamoto
12:00Mittagspause
15:00Randexistenzen und Grenzgänger als ProtagonistenChristian Zemsauer
15:30Alle Spuren führen ins Leere – Über die Erzählweise des Romans IndigoShihoko Ora
16:00Pause
16:15WerkstattgesprächClemens J. Setz & Claus Telge
17:15Dritte LesungClemens J. Setz
18:30Abendessen
20:00„Ich bin so wenig Furcht einflößend.“ Der Erzähler Clemens J. Setz. (ORF- Feature)
20:30Präsentation: ASMR-Videos, Filme
Sonntag, 13. November 2016
09:30Verfahrensweisen der Appropriation Art in Die VogelstraußtrompeteJisung Kim
10:00Clemens J. Setz und die Zukunft der LiteraturAyano Inukai
10:30Bild und bildliche Rede in Die Stunde zwischen Frau und GitarreErich Meuthen
11:00Pause
11:15Vierte LesungClemens J. Setz
11:45AbschlussdiskussionClemens J. Setz

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