Vor einigen Jahren hielt Clemens Setz eine Laudatio auf Christian Kracht und sagte über dessen Werk: „Was manchem Leser möglicherweise als verwirrend, dekadent oder gar geschmacklos erscheint, ist in Wirklichkeit eine Kunst der elektrisierenden Kombination (…) Sie zeigt die Konvergenzpunkte, an die es unseren Verstand in seinen unüberwachten Augenblicken treibt (…) Sie streut Eisenspäne in die unsichtbaren Magnetlinien, an denen das Denken die meiste Zeit verläuft.“ (2012) Stellt sich aber mancher Leser nicht die Frage, ob diese poetologische Aussage nicht eher den Werken von Setz selbst gilt? Ausgehend von dieser Überlegung möchte ich mich mit Hilfe von Essays, Interviews und Gesprächen im Radio und in Talkshows Setz’ Erzählband paratextuell annähern, um zu erkunden, wo die unsichtbaren Magnetlinien in seinem Werk verlaufen. Dadurch tritt vielleicht eine weitere „blaue Kiste“ voller textueller und kontextueller Bezüge zu Tage, wie sie der Junge in der Erzählung „Milchglas“ unter dem Bett aufbewahrt.
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