Karl Lubomirski ist ein Dichter, der im Laufe seines Schaffens eine ganz spezielle Metaphorik
entwickelt hat, die auch in den Titeln seiner Gedichtbände zum Ausdruck kommt. Über tausend Gedichte aus vierzig Jahren hat er im Band „Propyläen der Nacht” versammelt. Diese Propyläen (Vorhallen) sieht er als Eingänge zu tieferen Schichten der Wirklichkeit.
Lubomirskis Gedichte sind auch eine Art lyrischer Autobiographie, obwohl sie sich nicht darin erschöpfen. Durch Wiederholungen findet organisches Wachsen statt, Erinnerung wird in Form von Gedichten gespeichert. Gezeigt wird so die Verwandlung der in Gedichte gefassten menschlichen Existenz – ein dynamischer Prozess, der im Bild des Gartens einen vorläufigen Abschluss findet. „Der Garten des Leonardo” zeigt sich so als Fortschreibung einer Bewegung hin zu einem neuen Erlebnisraum: Die Hermetik von „Propyläen der Nacht” wird durch ein größeres Maß an Zugänglichkeit in „Der Garten des Leonardo” aufgehoben.
Shihoko Ora hat über Ingeborg Bachmann promoviert und unterrichtet im Doktorkurs der Nihon Universität.
Österreichisches Kulturforum Tokio | |
Freitag, 16. Dezember 2022 | |
15:00 | Begrüßung |
15:05 | GEDICHTE: Die Eisblumen der Erwartung - kurze Einführung in das Werk von Karl Lubomirski Walter Vogl |
15:40 | Erste Lesung Karl Lubomirski |
16:00 | Der Garten des Leonardo als Metapher des Ortes der Kunst Shihoko Ora |
16:30 | Zweite Lesung Karl Lubomirski |
16:40 | Politische Gedichte in Sieben Meere Noriaki Watanabe |
17:10 | Dritte Lesung Karl Lubomirski |
17:20 | Wo die Quellen der Welt in uns selber entspringen - Die Reisetexte von Karl Lubomirski Walter Vogl |
17:50 | Werkstattgespräch mit Walter Vogl und Karl Lubomirski |