In der Topographie des Romans „Ohnehin“(2004) spielt eine wichtige Rolle der Naschmarkt als multikulturelle Enklave, wo sich junge Leute mit verschiedenem religiösem und nationalem Hintergrund miteinander anfreunden. Sie gehören alle der Generation des „Post-Gedächtnisses“ an. Ihre Eltern hatten zeitgeschichtliche Verhängnisse erlebt und konnten sich von ihren Traumata, obwohl sie selber im Frieden geboren und aufgewachsen sind, nicht befreien. Das Idyllische Zusammenleben gerät bald in Gefahr, zum einen durch den gerade ausgebrochenen jugoslawischen Bürgerkrieg und durch die innenpolitische Hetze gegen Ausländer, zum anderen durch die zurückgerufenen Erinnerungen an den Krieg und den Massenmord. Im Referat möchte ich zeigen, welche Möglichkeiten dieser Roman sieht, dass die zweite Generation, sei es die Kinder der Täter oder die der Opfer, mit der vergangenen und gegenwärtigen Katastrophe sinnvoll umgehen kann.

Freitag, 23. November 2012 | |
18:00 | Eröffnung und Abendessen |
20:00 | „Aber was, wenn wir nicht mehr sein werden?“ Das Erinnern an die Shoah und die Rolle der Literatur |
21:00 | Erste Lesung |
Samstag, 24. November 2012 | |
09:30 | „Einmal muss Schluss sein!?“ – Doron Rabinovicis Roman Ohnehin |
10:15 | Multikulti in der Krise. Zum Problem des Post-Gedächtnisses in Rabinovicis Roman Ohnehin |
11:00 | Zweite Lesung |
11:30 | Erzählter Holocaust und verschwiegener Holocaust. Über den Roman Suche nach M. |
12:15 | Mittagessen |
15:00 | Doron Rabinovici im Radio |
16:00 | Werkstattgespräch mit dem Autor |
17:00 | Dritte Lesung |
18:00 | Abendessen |
19:00 | Die Komik in Andernorts |
20:00 | Fernsehaufnahmen mit Doron Rabinovici |
Sonntag, 25. November 2012 | |
09:30 | Parallelen und Zuspitzungen. Die Erzähltechniken Doron Rabinovicis |
10:00 | Andernorts. Was der Titel andeutet |
10:30 | Diskussion über Andernorts |
11:30 | Vierte Lesung |
12:00 | Schlussworte |