Die folgende Collage wurde durch eine Angabe in der offiziellen Biographie des Dichters Franzobel angeregt, wo es heißt, Franzobel habe sich in seiner Jugend „mit Nestroy und Herzmanovsky-Orlando beschäftigt und damit mehrere Kinderfreunde-Lager überlebt.“ Diese Collage will nichts beweisen außer der Tatsache, daß es auch in der Literatur menschlich ist, Seilschaften zu knüpfen und gegebenenfalls wieder zu lösen. Ein letztlich nicht auszuräumender Zweifel hinsichtlich der Triftigkeit erhob sich allerdings dadurch, daß Franzobel in seiner Biographie sowohl als eifriger Ministrant wie auch als Kinderfreundelagerinsasse auftritt. Möglicherweise erübrigt sich der Zweifel, wenn wir Franzobel der von seinem Kollegen Robert Menasse so scharfsinnig dekretierten sozialpartnerschaftlichen Ästhetik ein- und zuordnen.
1. Das Würstelessen
Die Figuren sind Österreicher. Die Österreicher sind Habsburg-Fans, sie essen und trinken gern, singen Heurigenlieder und Gstanzeln. Besonders gern essen sie Frankfurter Würstel, die in Frankfurt Wiener Würstel und in Wien Frankfurter Würstel heißen. Manche Figuren sind durch häufigen Würstelverzehr selbst zu Würsteln geworden, zum Beispiel Mary Vetsera, die Kronprinz Rudolf von Habsburg zufolge als „armes Sünderwürstel“ zu betrachten ist.
Vor dem Bahnwächterhaus in grandioser Hochgebirgslandschaft.
Die Lakaien und das Maschinenpersonal befolgen die Weisung Kaiser Josephs II. Sie nehmen die aus Watte bestehenden „Dampfwolken“ von den Kolben herunter und drehen die Lokomotive so, daß sie mit der Stirnseite zum Sänftenwaggon steht. Notzerl leert eine Kraxe voll Tannenzapfen in den Tender und schraubt mit einem Schraubenschlüssel den Kessel auf, aus dem der Dampf pfeifend entweicht. Dann will sie den Kessel auffüllen.
Die Lakaien befolgen den Befehl. Artig bietet er Notzerl ein Paar an.
NOTZERL Bin so frei.
KAISER Senf! Die Lakaien nehmen Senf aus dem kleinen Dampfdom.
NOTZERL Das schmeckt! Hab so feine noch nie nicht gegessen. Man merkt wohl, die sind weit her. Vielleicht aus der Hauptstadt? Oder gar aus Frankfurt? Wissen S‘, dort bekommt der Kaiser bei der Krönung die ganze Krone voll heißer Würstel!
KAISER Was du nicht sagst!
NOTZERL Die Frau Mahm hat mir’s erzählt! Und auch die Herrn Churfürsten werden reich mit Würsteln beschenkt! Aber alle gerecht … alle gleich … daß nit neidig werden. Nicht, daß einer a Paarl mehr krieget … daß am End streiteten, die Herrn Churfürsten! Möcht vielleicht die Krönung stocken!
KAISER Ganz so geht denn das doch nicht zu!
NOTZERL Ja, warum heißt man dann die hohen Herrn um den Kaiser Großwürstelträger?
KAISER lacht Aber Kind! Du verwechselst das! Sie heißen: Großwürdenträger!
NOTZERL A … Großwürden … träger. So, so. Wie Sie das alles wissen! Am End waren Sie gar schon amal in Frankfurt?
KAISER Allerdings … mein Kind.
NOTZERL Jö … sein Sö aber schon weit umma kimmen! … Woit geroist … will i sagn! Sie ißt weiter. Ja … so a Logomodiw ist halt was Kommodes! Man legt d‘ Würstln ein essend d‘ Maschin pfeift – fahrt ab – essend während der Fahrt – tun’s fesch umanand hupfen im Kessel – so: hüo Tschackerl! Und wann man ankommt, hat man sein warmes Essen! So, jetzt bin i fertig.
KAISER FRANZ JOSEPH Apropos. Was arbeitet sie, Fräulein Mizzi?
MIZZI Im Fleischgeschäft.
FRANZ JOSEPH Sie ist Metzgerin? Macht sie die frischen Würstel, die wir täglich in den Senf tunken?
MIZZI Mit Würsteln hat die Mizzi schon zu tun., auch mit Eintunken und Soße, aber aufgeschnitten werden die Würstel bei der Mizzi nicht, nur abgerieben. Abgerieben, bis es spritzt.
FRANZ JOSEPH Das nebensächlichste Problem bei Fleischerinnen ist, daß sie an Verstopfung leiden. Manchmal muß man etwas nachhelfen.
MIZZI Tja. Die Mizzi ist ein Instinktmensch. Sie kommt sich vor, als würde die Mizzi von einer anderen Mizzi geschoben. Einer Mizzi, die der Mizzi befiehlt, was die Mizzi zu tun hat. Diesmal hat die Mizzi der Mizzi gesagt, daß der Polizeipräsident der Mizzi gesagt hat, daß die Mizzi der Mizzi, Euch die Mizzi warnen muß, der Rudolf in Gefahr ist.
FRANZ JOSEPH Mizzi, Mizzi. So viel Mizzi. Aber warum sich der Rudolf partout mit einer Fleischhauerin umbringen will, bleibt mir ein Rätsel. Wie ich jung gewesen bin, habe ich einmal einen Metzger begnadigt. Und zum Dank hat er mir gesagt, Majestät, ich weiß, wovon ich spreche, essen Sie um Himmels willen niemals, niemals Leberwurst. Ich weiß, was drinnen ist. Sagt er mir das. Verdirbt mir zum Dank die Lust auf Leberwurst. Nie wieder, daß ich wen begnadige. Nie wieder.
COLOMBINE singt
Wie grausam schreibt nicht deine Kreide
Fortuna, falsches Trampeltier?
Du führst mein Leben, meine Freude
Den Hans und auch die Wurst von hier;
O Hans, so muß ich dich verlieren,
Ach Wurst, soll ich dich nicht transchieren?
Ach netzt ihr Tränen Hand und Fuß,
Ahh ! Ah!
Weil ich mein Liebstes meiden muß.
KAISER JOSEPH II. Es gibt noch etwas Höheres als die Technik, dies unbeholfene Stümpern der Menschheit – die Liebe! Sie ist der ewige Fortschritt, die stete Erneuerung aus dem Volke! Tu felix Austria nube!
SISI Alles, wovon der Kaiser träumt, ist eine Nucki-Republik, das ganze Habsburg ist auf einen einzigartigen Busenfetischismus gegründet. Es dürfte nicht „tu felix Austria nube“ heißen, sondern „nuckle“. – „Tu felix Austria nuckle.“
2. Zeitspiele
Anachronismen sind kleine Pfeile, die ins marschierende Fleisch des Fortschritts geschossen werden. Wie Amor-Pfeile, lustvoll mitunter schmerzhaft. Sie versuchen vorsätzlich vergeblich, das Unaufhaltsame aufzuhalten. Es sind Fliegenschwärme um einen Leichnam in spe. Insgeheim war Österreich der Welt immer schon ein großes Stück voraus. Österreich verzichtet gern auf seinen Vorsprung.
BRATFISCH Wenn der Rudolf wirklich umgebracht worden wäre, dann bestimmt von den Preußen. Oder von dem wäßrigen Zeug bei McDonalds. Der Bismarck und das wäßrige McDonalds-Zeug gehören zusammen. Immer wenn ich in das wäßrige McDonalds-Zeugs beiße, muß ich an den Bismarck denken. Das braucht man gar nicht kauen. Pfui Deibel.
KRONPRINZ RUDOLF Locherl, bring er uns Champagner, Cognac und Marihuana.
SISI Ich muß fort von hier, hier wird man ja verrückt und dick. Die ganzen Leute, alle essen hier dauernd. Quelque chose. Entweder schlingen sie plastikeimerweise Kartoffelsalat in sich hinein, oder sie reden Unsinn von abgeschnittenen Köpfen, Erdäpfeln und Ficken. Ficken ist eine andere Form von Kotzen. Ficken ist Kotzen durch den Schoß.
RUDOLF Soletti. Junge Mädchen riechen nach Soletti … Die Zeiten ändern sich, sogar eine Brigitte Bardot mit ihrem Vorbau gilt heute schon als ordinär. Wir müssen liberaler werden, toleranter, etwas auftun, ein Vereinigtes Europa zu uns hereinlassen. Europa-Soletti …
SISI Was für ein Leben. Seinen ersten Bypass bekam Herr Heinrich Heine 46, im Dezember. Bonjour. Wird schon wieder, sagte der behandelnde Primar Herr Kaiser. 53 versagte wegen eines unkontrollierbar gewordenen Blutdrucks seine rechte Niere und mußte herausgenommen werden. Eh oui. Ça va? Wird schon wieder.
RUDOLF Den Feminismus gibt es ja noch gar nicht, und wenn, was wird er sein? Die Rückseite der Schönheit. Fehlgeleitete Magie.
FRANZOBEL Rudolf ist ein an den Umständen Gescheiterter, dessen Tragik vor allem darin besteht, daß er wie Joseph II. seiner Zeit voraus war. Beide hatten kluge europäische Ideen, mit der heutigen EU durchaus vergleichbar. Beide sind am Nicht-Regieren-Dürfen zugrunde gegangen.
RUDOLF Marytäubchen schläft nicht und sie denkt auch nicht an den Weltraum, an den Roheisfluß oder an die Ewigkeit, weil noch gar nicht Nacht ist, und gar keine Sterne wie goldene Arschlöcher auf schwarzer Tapete stehen. Nein, sie sitzt nicht auf ihrem Stuhl und sieht auch nicht aus dem Fenster und schon gar nicht die Berge, und noch weniger den Traunstein in Gmunden, und sie denkt auch nicht, daß dieser Traunstein, den sie gar nicht sieht, im Profil aussieht wie ein Adolf Hitler, den es auch noch gar nicht gibt, weil er zu den Gmundenern gar nicht paßt.
BRATFISCH Wenn ich mir den ganzen monarchistischen Politlurch aufhebe, können eines Tages meine Enkelkinder reich werden. Luftdicht verpackt, etikettiert.
KAISER JOSEPH II. Also … da … da … kannst nix machen. Pappelberg! sagen S’denen Herrschaften, er deutet auf das Publikum daß somit die Eisenbahn in Österreich in Vergessenheit zu geraten hat!
3. Wortspiele
Menschen, die sich der Lust am Wortspiel hingeben, sind entweder krank oder Kinder oder Dichter oder infantil. In besonders schwerwiegenden Fällen kommen zwei oder mehr dieser Merkmale zusammen. Das Wortspiel ist eine Gefahr für die Gesellschaft, die auf den Grundvesten von Logik, Kausalität, Sinn und Konvention beruht. Eine Gefahr für die Institutionen der Gesellschaft, vor allem die Ehe. Der Horizont des Wortspiels ist die Anarchie. Das Lustprinzip verdrängt das Realitätsprinzip, und um den Satz vom ausgeschlossenen Dritten ist es geschehen. Bei seinen Metaphern hält Nestroy die Wörter und Bilder noch am Gängelband der Allegorie. Herzmanovsky-Orlando und Franzobel lassen sie los: wie Luftballons?
TITUS Man macht dadurch überhaupt dem Ehestand ein sehr schlechtes Kompliment, daß man nur immer die verstorbenen Männer, die ihn schon überstanden haben: „Die Seligen“ heißt.
FRAU VON CYPRESSENBURG zu Titus Er ist ein Betrüger, der meine treuesten Diener bei mir verleumdete; fort, hinaus, oder meine Bediente sollen –
TITUS zu Frau von Cypressenburg Wozu? Der Zorn überweibt Sie. – Ich gehe…
SIGMUND FREUD wichtigtuerisch Bei den Wortspielen besteht die Technik darin, unsere psychische Einstellung auf den Wortklang anstatt auf den Sinn des Wortes zu richten. Wir dürfen wirklich vermuten, daß damit eine große Erleichterung der psychischen Arbeit gegeben ist und daß wir uns bei der ernsthaften Verwendung der Worte durch eine gewisse Anstrengung von diesem bequemen Verfahren abhalten müssen. Wir können beobachten, daß krankhafte Zustände der Denktätigkeit die Wortklangvorstellung solcherart gegen die Wortbedeutung in den Vordergrund rücken lassen und daß solche Kranke in ihren Reden nach den „äußeren“ anstatt nach den „inneren“ Assoziationen der Wortvorstellung fortschreiten. Auch beim Kinde, welches ja die Worte noch als Dinge zu behandeln gewohnt ist, bemerken wir die Neigung, hinter gleichem oder ähnlichem Wortlaut gleichen Sinn zu suchen, die zur Quelle vieler von den Erwachsenen belachter Irrtümer wird.
TITUS Das stolze Gebäude meiner Hoffnungen is assekuranzlos abbrennt, meine Glücksaktien sind um hundert Prozent g’fall’n, und somit belauft sich mein Aktivstand wieder auf die rundeste aller Summen, nämlich auf Null. Kühn kann ich jetzt ausrufen: Welt, schicke deine Wälder über mich, Wälder, laßt eure Räuber los auf mich, und wer mich um einen Kreuzer ärmer macht, den will ich als ein Wesen höherer Natur verehren.
KRONPRINZ RUDOLF Weine nicht, weil du die Dummheit allen Strebens siehst. Selbst in mir, deiner Kraft, auch wenn alles zerdeppert im Eis und in Verharzungen zerlacht, entsprungen ist es doch in dir, Emphore des Weltalls, Erdmagnetismus, Passatwinde, el niño, o göttlicher Ton, o empor, empor, du Spender des Segens, ozeanisches Gefühl. Empor, Gesetz des Wetters, Katastrophenverein. Steig euphorisch empor, o du Emphore, euphorisch steig nun empor und zernichte und nimm, nimm mich jetzt wieder. Empor. Steig, o Emphore, Andromedawunde, jetzt auf, du Nebelgott, reiß dich auf, saug, stülp dich, deinen Wetterschlitz über mich, ganz euphorisch, Pore für Pore im Chor nun empor.
4. Parasitäre Parodie
Nestroy ist eigentlich kein Anarchist, denn er denkt funktional. Er denkt an die Bühne, an die Wirkung, an das Publikum. Herzmanovsky-Orlando und Franzobel parodieren nicht nur Texte und Wirklichkeitsfragmente, sondern auch die Bühne, für die sie schreiben. Bisweilen hat man den Eindruck, daß sie auf die Bühne scheißen.
Die Parodie will weder Erkenntnis noch Kritik noch Zustimmung noch Überwindung noch Gegenentwurf noch Verbesserungen noch Übertreibungen noch Unterhöhlungen noch. Nur Wucherungen, Verzerrungen, Verrenkungen. Auf keinen Fall will die Parodie die Vernichtung des Originals. Im Gegenteil.
Gegenstand der Parodie sind nicht nur Wörter, Texte, Stile und Genres, sondern auch Figuren, Situationen und Erklärungen. Es gibt keinen ernsten Hintergrund. Die Tragödie ist eine Komödie. „Nichts wird hier ernsthaft diskutiert“ (Franzobel). Es gibt hier keine Erklärungen, aber Parodien von Erklärungen.
FRANZ JOSEPH Die oberste Pflicht eines Kaisers und Vaters ist’s zu warten, nichts zu tun. Zu warten, bis sich alles einrenkt. Alles renkt sich ein.
RUDOLF zu Franz Joseph Sie sind nicht informiert. Sie kennen nicht das Volk. Warum ist Ihnen so heiß? Weil Sie so gut isoliert sind.
MARY sie ficken, es funktioniert Ich sehe eine Flut, ein Meer und ein Steigen und ein Steigen und ein Steigen, höher, wer höher kann, ein Darauf-gestiegen-Sein. Salziger Geschmack. Rudolf. Oh. Bis zum Knochen. Oh. Ich bin. So glücklich. Bis zum Kochen. Ich sehe ein. Ich sehe eine wunderbare Welt, mit einem Diamanten obenauf. Und einem Loschek. Oh.
Pause. Loschek steht im Zimmer.
RUDOLF Locherl?
TITUS Ich stehe jetzt einer Schriftstellerin gegenüber, da tun’s die Alletageworte nicht, da heißt’s, jeder Red‘ ein Feiertagsg’wand’l anziehn.
FRAU VON CYPRESSENBURG Je mehr ich Ihn betrachte, je länger ich Ihn sprechen höre, desto mehr überzeuge ich mich, daß Er nicht für die Libree paßt. Er kann durchaus mein Domestik nicht sein.
TITUS Also verstoßen, verschmettert, vermalmt?
FRAU VON CYPRESSENBURG Keineswegs, ich bin Schriftstellerin und brauche einen Menschen, der mir nicht als gewöhnlicher Kopist, mehr als Sekretär bei meinem intellektuellen Wirken zur Seite steht, und dazu ernenn‘ ich Sie.
TITUS Mich? – Glauben Euer Gnaden, daß ich imstand‘ bin, einen intellektuellen Zuseitensteher abzugeben?
FRAU VON CYPRESSENBURG Zweifelsohne, und es ist mir sehr lieb, daß die Stelle vakant ist.
FRANZOBEL beiseite Das österreichische Gemüt neigt zur unaufgeregten Gemütlichkeit, zum epikuräischen Generalzustand und zum Infantilismus. Nirgendwo sonst ist man derart zum kindischen Dauerblödeln aufgelegt wie in Österreich.
STIMME AUS DEM OFFmit norddeutschem Akzent Ihr fickt ja nicht, ihr schaut uns zu und wixt dabei.
RUDOLF Ich seh die schiefe Ebene, auf der wir abwärts gleiten, kann aber in keiner Weise etwas tun. Es geht bergab. Ich sehe die Macht und das Besessensein. Je mehr man in Erfahrung bringt, desto mehr muß man sich fürchten hier. Der Schwindel überall. Der Mond, der immer näher kommt. Die Flut, das Eis, das keiner sehen will. Und ich kann nichts dagegen tun, nichts. Niemand nimmt mich ernst. Ich bin wie eine Kompaßnadel, egal wie man mich dreht, ich zeige immer auf dieselbe Stelle, immer auf den Tod, den Tod, den Tod.
DIE TRAUER Es gibt so viel Zwiebel hier unterm Giebel,
es gibt so viel Surg im Hause Habsburg.
Es gäb ja Karotten, doch sind’s ungesotten,
auch gäb es Kartoffeln, auch die müßt man kochen,
dann wären da auch Erbsen, doch keiner mag scherzen.
5. Albern mit Namen
Zwischen der Eßlust bzw. der Redelust über das Essen und der Lust an der Neubildung bzw. Verballhornung von Namen besteht ein enger, wenngleich dunkler Zusammenhang, den Sigmund Freud aufzuklären vergessen hat. Es ist ein Sturm auf die Bastille: aus der Sprache als Gefängnis wird ein Spielplatz der Freiheit. Der Sprecher fühlt sich nicht mehr gebunden, etwas Bestimmtes abzubilden, darzustellen, vorzustellen. Er kann jetzt frei erfinden. Er kehrt zurück in die göttliche Rolle Seiner Majestät, des Kindes: Was ich bestimme, ist. Was ich abschlecke, gehört mir. Fiat lux. Der Neologismus ist ein absoluter Schöpfungsakt. Die Verballhornung ein souveräner Zerstörungsakt. Das Wortspiel bereitet das Feld, indem es das Getriebe der offiziellen Sprache zum Stottern bringt.
STABERL Josef Alexander Staberl!
SCHARF Geboren?
STABERL Ja!
SCHARF schärfer Geboren?
STABERL Nun ja, das sehen S’ ja, sonst stünd ich ja nicht da.
SCHARF Wo Er geboren ist, will ich wissen.
STABERL Ja so! Zu Wien im Ofenloch Nr. 111 bei die drei schönsten Einser zu ebener Erd‘ im ersten Stock nach rückwärts, vorn heraus!
SCHARF Was? – Im Ofenloch?
STABERL Wissens, Herr Actuar, Ofenloch heißt das Gasserl in Wien, in dem ich geboren bin!
SCHARF Alt?
STABERL Nein!
SCHARF schärfer Alt?
STABERL Nein! Das sehn S‘ ja – jung – hundsjung! – Ich bin in die schönsten Jahr!
SCHARF Wie alt Er ist, will ich wissen!
STABERL Ja so! – Hätten S‘ das gleich gesagt. 18 Jahre vorbei – bereits über die 36 hinaus!
SCHARF Was ist er?
STABERL Das ist nicht gleich! – Je nachdem – einmal das – einmal was Anderes!
SCHARF Ich frage: Was ist Er?
STABERL Am liebsten Sauerkraut mit Schweinfleisch.
SCHARF Was?
STABERL Mitunter auch Ragout mit Krebsen-Schweiferln!
SCHARF tritt auf ihn zu Wenn er mich zum Narren hält, so –
STABERL Nein – Herr Actuar – Stockfisch mit Semmelbrösel verschmähe ich auch nicht, wenn ich grad einen vor mir hab‘!
Hier die dramatis personae (alias Speisenkarte) von Herzmanovsky-Orlandos Volksstück Kaiser Joseph II. und die Bahnwärterstochter als Parodie des k. u. k. Ständestaates:
Von allerhöchsten Herrschaften
SEINE MAJESTÄT KAISER JOSEPH II.
Vom hohen Adel
GRÄFIN PRIMITIVA VON PARADEYSSER
OTTILIE VON HATZFELD
LUCRETIA VON LANDSCHAD
VERONICA VON MARSILIEN
SEINE HOHEIT WOLF DIETRICH FÜRST PFAUENBERG
SEINE EXCELLENZ DER GEHEIME STAATSMINISTER LUDWIG GRAF COBENZL
ORPHEUS GRAF WUMPSPRANDT
dessen Sohn, ORPHEUS DER JÜNGERE
Von der Hofgesellschaft
ONUPHRIUS FREIHERR VON LAAB IM WALDE
KREUZWENDELICH GRAF SCHÄSSBURG
DAGOBERT PAPPELBERG EDLER VON KAISERHULD UND ZU PAPPELHORST
VERSCHIEDENE KAMMERHERREN UND HOFDAMEN, ZWEI ÖSTERREICHISCHE PAGEN
Ausländischer Adel
SEINE LORDSCHAFT PERCY FAIRFAX FITZROY HOBGOBLIN
SIR HUGH ALBERNON WHIMBHALLSELL
ZWEI ENGLISCHE PAGEN
Aus der zweiten Gesellschaft
IGNAZETTE FREIIN VON ZIRM, NÉE SCHEUCHENGAST, AUS DEM HAUSE DER SCHEUCHENGAST-SCHEUCHENGAST
SOWIE WOHL AUCH EIN GERINGER TEIL EINES REISEPUBLIKUMS, DAS EINEM AUS VERKEHRTER RICHTUNG ANGEKOMMENEN ZUGE ENTSTIEG
Aus dem guten Mittelstand
ZAHLREICHE REISENDE
Hofbedienstete
ABDIAS HOCKAUF
ZWEI LAKAIEN AM HOFWAGGON
VERSCHIEDENE LAKAIEN IN DER HOFBURG ZU WIEN
Aus dem ordinären Mittelstand
GACKERMEIER LEOPOLDINE
Aus dem Volke
ZWÖLFAXINGER ALOIS
INNOZENTIA vulgo NOTZERL
NOTBURGA vulgo BURGEL
FRANZ X. TEUXELSIEDER
PIFFRADER QUIRINUS
NEBELKETTINGER FRANZ
MUGELSCHUPFER FRANZ
TRUMMRUCKINGER FRANZ
ZWAXELHOFER FRANZ
WADSCHUNKERL FRANZ
ZWEI BAUERNBURSCHEN
FRANÇOIS
ZWEI LAVENDELWEIBER
Figuren zweifelhafter Provenienz
ZWEI GNOMEN
Aus dem Abschaum
RINALDO RINALDINI
Aus der Hölle
DESSEN ARME SEELE
Aus dem Reiche der Täuschungen
EIN K. K. DOPPELADLER
WALDMANN, EIN DACHSHUND
EINE ERSCHOSSENE GEMSE
EIN APFELSCHIMMEL MIT FEDERBUSCH
MEHRERE LÄMMLEIN
EIN PFEFFERFRESSER
STIMME AUS DEM OFF Hund, murmelte der Kultur-Minister Piffl-Percl und erhob die Faust, und Hand, flüsterte der Katarrh-Minister Pfeifl-Pürzl und zog ein Taschenmesser hervor. Der Klistierminister Pfeffl-Salzl schneuzte sich ins Taschentuch und quietschte Hindi. Niemand wußte, was er damit meinte. Dieser Holländer, ballte Piffl-Percl seine Faust, beleidigt uns. Sehr richtig, peilte auch Pfeifl-Pürzl seinen Frust, dieser Highlander wirbelt hier bereits denkmalsgeschützten Staub auf. Und genau, fiel ihm Pfeffer-Salzl ins Wort, dieser Kuhhändler spielt auf unsere Feistheit an und weibelt maulverschmutztes Laub auf. Mundraub! Aber, aber, suchte jemand die erhitzten Ministergemüter zu kühlen. Aber mit aber aber wollte sich weder der Minister, noch der Monoster und schon gar nicht der Hinüberister beruhigen. Mondzeit. Außerdem verspürte der Minister einen außerordentlichen Harndrang, weswegen er sich auf gar keine Diskussion einlassen wollte, er dachte an Haxiheben und Hund und rannte hinaus. Wenn Piffl-Percl so überhastet hinausflennt, muß auch ich schnellstens aus dem Audienzsaal, verspürte auch Pfeifl-Pürzl einen unerwarteten Schub Hirndrang. Er dachte an Hand und Ruckizucki und hapste hinaus. Auch er konnte sich auf keinen Hibiskus einlassen. Und da nun aus der Ministerriege nur noch Pfeffer-Salzl übriggeblieben war, wollte auch er nicht so alleine jausnen, dachte an Hindi und Ramadama, bekam prompt Horndrang und schmiß sich achtzehnendig hinterher.
6. Einfalt und Vielfalt
Die mehrdeutige Sprache verrät die Einfalt des Sprechers. Oder umgekehrt: Die schlauen Sprecher hauen mit Hilfe der mehrdeutigen Sprache den einfältigen Hörer übers Ohr. Die Gebildeten sind meistens nur eingebildet, das verraten sie unfreiwillig selbst. Bloßes Verstehen ist langweilig, beim Mißverstehen wird die Kommunikation erst interessant. Besonders gut geeignet für das Mißverstehen sind die terrischen Figuren; und Fehler bringen wie Reime auf andere Gedanken. Das Volk ist nicht dumm, es stellt sich nur so, oder? Das Volkstheater ist auch nicht dumm…
TITUS Nein, er betreibt ein stilles, abgeschiedenes Geschäft, bei dem die Ruhe das einzige Geschäft ist; er liegt von höherer Macht gefesselt, und doch ist er frei und unabhängig, denn er ist Verweser seiner selbst; – er ist tot.
FRAU VON CYPRESSENBURG Wie verschwenderisch er mit zwanzig erhabenen Worten das sagt, was man mit einer Silbe sagen kann. Der Mensch hat offenbare Anlagen zum Literaten.
KAISER JOSEPH II. Kannst du lesen?… hast du’s seit dem Winter gelernt?
NOTZERL treuherzig O … nach dem dreißigsten Stecken hab i schon mein Nam schreiben glernt!
KAISER Ein offenherziges Mädchen!
NOTZERL erstaunt Naa … ‘s Herz war net offen … aber …
KAISER Was war dann?
NOTZERL No, i mein … dös war gnua … I hab acht Täg nit sitzen können!
KAISER lacht Aber nein! Das mein ich ja nicht! Ob du nur deinen Namen schreiben kannst?
NOTZERL Ich kann jetzt alles, was der Dienst derheischet!
KAISER Brav! Dann ist wohl der Unterricht schnell und glatt vor sich gegangen?
NOTZERL stockend Ja … aber wegen insrem gnädigen Herrn Kaiser hat’s amal was geben…
KAISER neugierig Was denn?
NOTZERL I hab ‘n „Josepf“ gschriebn mit an harten „pf“ hinten – wissen S‘. Und da hab i drei Flaschen gfangen…
KAISER verständnislos … drei … Bouteillen…? ja … was?
NOTZERL lacht herzlich So was hab i gfangen! Macht die Geste der Ohrfeige.
NOTZERL zu Leopoldine Gackermeier Wo hat Sie das Büllett, das Sie berechtigt, sich hier auf der Gstetten aufzuhalten?
KAISER Gstetten! Gstetten! Perron! meine Liebe!
NOTZERL A, so! Baron…! Ja! … das Sie berechdiget, sich am Baron breit zu machen … auf ihm umanand zu steigen … gfallet einer Jeden … glaub ich gern!
LEOPOLDINE wutkeuchend Alsdann geben S‘ mir halt a Büllett.
FRANZOBEL Buenos Aires. Was für eine sonderbare Stadt, wo einer, der Bahnsteig heißt, nach oben kommt. Noch heute bestimmt der Perónismus alles. Alles übertrieben, alles eine Eva Duarte gewordene Stadt, Perónismus überall. Überall Bahnsteigerei, Ferrosexuelle. Bahnsteigschilder überall, überall Perón.
NOTZERL No – und wo wollen S‘ alsdann hinfahren?
LEOPOLDINE kleinlaut Nach … Powang.
NOTZERL Nach Powang! da schau! Blättert in einem Folianten Aha! Warten S‘: Pe – O – Po, Po, Wa, Wan, Wang! Ja … da hätt ich zwei – links und rechts voneinander!
LEOPOLDINE Das in den kaiserlichen Erblanden ob der Enns … verklärt blickend I heirat den dortigen Bürgermeister! Woislhofer schreibert er sich, wann er schreiben könnt!
NOTZERL schüttelt bemitleidend den Kopf, dann fährt sie fort Mmmm … das Ihrige liegt ja bei Unreinfussen, unweit von Großklein und Kleinklein! Und wo tun Sie geboren sein tun?
LEOPOLDINE leise In … Wampersdorf…
NOTZERL In Wampersdorf! Sieht man Ihnen an!
MARY Mein ganzes Denken ist nur noch auf diesen Kronprinzen konzentriert. Mein Herz pumpert. Ich kann auch nichts mehr essen, tun, weil der Kronprinzen mich besetzt. Nur träumen kann ich noch von ihm. Wie er mich berührt, mir seine Zunge in den Schlitz meiner Lippen, ins Glitzern meiner Öffnung.
STEPHANIE gibt ihr eine Ohrfeige Jetzt reicht es aber. Parkhure, ausgeschamte. Ich. Ich bin seine Frau und damit basta.
BRATFISCH Gehn wir dann zum Reischl oder zum McDonalds?
LOSCHEK Ob das ansteckend ist?
BRATFISCH Seit der Reischl Kornspitz zum Gulasch serviert, hat er bei mir ausgeschissen. Zu einem Gulasch gehört weißes, gesichtsloses, nach nichts schmeckendes Kohlehydrat, kein Kronprinz, äh Kornspitz. Ein Kornspitz ist wie lebendig begraben werden.
7. Skurrilarium
Was findet eigentlich in das Stück oder Buch Eingang? Alles, was skurril ist. Österreich ist überreich an Skurrilitäten. Das beginnt an der Spitze des Staates und endet an seinem Sockel, oder umgekehrt. Angasen, wie unsere Schifahrer, und das Skurrile wird drastisch & derb. Wie Verbote dazu da sind, übertreten zu werden, ist die Scham dazu da, verletzt zu werden. Das Primitive gewährt die höchste Lust, wie Freud zuvor schon sagte. Nur Nestroy bleibt nett. Lust am Text und am Sprechen. Am endlosen Sprechen, Auftrennen, Aufsagen, Versprechen. Da gibt es zwei Fächer: das anale, koprolalische, durch W. A. Mozart zur Weltberühmtheit gebracht; das sexuale, erologische. Und über allem das kulinarische, also das gastrolalische Fach.
Lied
D‘ Köchin rechnet all’s teuer,
Fleisch, Butter und Eier;
Auch bei d’Hendeln und Anten
Profitiert’s für’n Amanten;
Er muß s‘ einkaufen führ’n
Und beim Einbrenneinrühr‘n
Halt’t er zärtlich ihr’s Pfandl,
Nennt sie „Laura“ statt „Sandl“;
Und sooft s‘ mit ihm g’spannt is,
Kocht s‘ gar net, daß’s a Schand is.
KRONPRINZ RUDOLF Nicht? Du bist nicht not.
MARY Aber ich werde gestorben, Rudolf. Laß mich nicht allein, mich graust’s. Ich seh den Tod. Schiach wie der Zins.
RUDOLF setzt sich den Revolver an.
LOSCHEK Grüazi. Alles in Ordnung?
RUDOLF Raus!
LOSCHEK Pardon. Ich dachte, es hat gebumst, der Bratfisch hat es auch bumsen gehört, scheiß mich an, hat er gesagt, jetzt hat’s gebumst, habe ich gedacht, muß ich nachschauen kommen, ob es eine Bumsphantasie vom Bratfisch war oder ob es wirklich gebumst hat, ob vielleicht etwas nicht in Ordnung ist, vielleicht mit der Baronesse Vetsera? Vielleicht ist sie vom Töpfli gefallen? Nicht?
BRATFISCH singt
Und die Patschen voller Kuhdreck,
und die Hosen voller Sand.
Das Gesicht ganz zerschossen,
de armen Händ abaghaut.
Des Hirn is ausgefahrn wia a Sektstoppelkorkn,
Gspritzt muaß habn, bluadig woars,
und der Kronprinz ist gstorbn.
Des war unser Kronprinz, des war unser Glück,
jetzt is a hinich, hat a Forb wia a Kaas,
jetzt bumst a kan Oarsch mehr,
is a Leich schon, wird Schas.
8. Mehr
Es gibt eine Lust an der Steigerung, die positive Kraft der Gier: vom Skurrilen über das Groteske zum Abstrusen (nicht zu verwechseln mit dem Absurden). Und Nestroy ist doch nett.
SCHRATT gähnt Wenn er Euch sieht, drei vier, er zittert wie ein Hund, der Rasierklingen scheißt.
RUDOLF Wie glaubst du, daß er ist, der Tod. Ich denke, ein kleiner, perverser geiler Krüppel wird er sein, dem eine Hand fehlt. Dafür hat er einen Buckel, in der Achselhöhle einen zweiten Penis. Damit streicht er dir durchs Haar, flüstert: Es ist soweit, ich bin jetzt da. Jetzt kannst du alle deine Aspirintabletten aus dem Fenster werfen.
FRANZOBEL singt
Mit ana Familienpackung Aspirin
warad beiläufig eventuell man ja schon hin,
oda a wann ma a Senkblei schluckt,
wann man se an Brieföffner in Orsch einedruckt,
a wann ma vierazwanzg Sachatortn frißt,
is ma durt, wo ma nichts mehr vergißt.
Jo so a Sölbstmord, war jo so schön,
ma draht se ham, und ois war gschehn.
Drahn, drahn, drahn ma se hoit ham,
heit oder morgen, oder daun oder glei,
am besten woans war, es war scho vurbei.
Beispüsweis se mit an Kuhdroht auf a Schammerl stölln,
se sölba mit sich sölba zu Tode quäln,
und dann an da eigenen Scheiße durchdrahn,
mit an Bixen se ane Wixn,
de Augn sich verniaten und daran verbliaten.
Jo so a Sölbstmord, war jo so schön,
ma draht se ham, und ois war gschehn.
Drahn, drahn, drahn ma se hoit ham,
heit oder morgen, oder daun oder glei,
am besten woans war, es war scho vurbei.
Weil i so ein Draher bin, bin i boild hin! Hallo!
9. Noch mehr
Hier noch eine Kurzfassung von Mayerling, der österreichischen Tragödie, die eine österreichische Komödie ist, die eine österreichische Posse ist, natürlich mit Gesang:
war ich in dich verliebt, so sehr, daß alles
Wühlen da in deinem Main, alles Lecken da
an deiner Würstelfurt, alles Saugen auch,
daß alles Ficken und Umarmen doch
zuwenig war, so sehr, so sehr war ich verliebt
in die Flächen deiner zarten Hände,
daß es galt, dahin auf deinen Lippen
zu schwimmen in den Traumrändern der Augen, dein
dich mir auf meine Zunge setzen war
ich so verliebt, verliebt in dich
am Sonntag um halb zehn so sehr, so sehr,
nun höre ich die Vögel sprechen,
halten die Gedärme dir nicht mehr,
nun bist du tot. Und ich?
Ich sterbe auch. Wir fliegen.
Preisfrage: Welche Fassung ist besser, die kurze oder die lange? Der Gewinner bekommt den Kopf von Joseph Haydn. Der zweite Gewinner den Kopf des Vitus Bering. Der letzte Gewinner den Bypass von Heinrich Heine.
Und ein nettes Couplet noch als Zugabe, verschnörkeltes Gerede, jetzt sag Er endlich, was er will:
Leopold Federmair, 2006
Verwendete Literatur:
– Franzobel: Tritratrullala. Große Hanswurstiade um einen Kleinen Staatspreis für Literatur, in: Staatspreis. Der Fall Bernhard, hrsg. v. Alfred Goubran. Wien und Klagenfurt 1997
– Franzobel: Mayerling. Die österreichische Tragödie. Stück, Materialien, Collagen. Wien 2002
– Franzobel: Luna Park. Vergnügungsgedichte. Wien 2003
– Franzobel: Das Fest der Steine oder Die Wunderkammer der Exzentrik. Wien 2005
– Sigmund Freud: Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten, in: Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten. Der Humor. Frankfurt am Main 1992
– Fritz von Herzmanovsky-Orlando: Kaiser Joseph II. und die Bahnwärterstochter, in: Sämtliche Werke, Bd 6, hrsg. v. Klaralinda Kircher. Salzburg und Wien 1985
– Johann Nestroy: Der Talisman, in: Werke, ausgewählt v. Oskar Maurus Fontana. München 1962
– Johann Nestroy: Der Unbedeutende, in: Ebenda
– Reinhard Urbach: Die Wiener Komödie und ihr Publikum. Stranitzky und die Folgen. Wien und München 1973
Nozawa Onsen | |
Freitag, 10. November 2006 | |
18:00 | Abendessen |
20:00 | Streiflichter auf Franzobel Walter Ruprechter |
20:45 | Lesung Franzobel |
Samstag, 11. November 2006 | |
09:30 | „Anbetung des Beschädigten“. Zum Manierismus im Werk von Franzobel. Thomas Eder |
10:45 | Nubes - Eine Volksstückcollage Leopold Federmair |
12:00 | Mittagessen |
15:30 | Lesung von Franzobel |
16:30 | Werkstattgespräch mit Franzobel |
18:00 | Abendessen |
20:00 | Österreichische Geschichtsmythen bei Franzobel – am Beispiel von Mayerling. Die österreichische Tragödie Yuko Sekine |
20:30 | Der König von Absurdistan. ORF-Filmporträt von Franzobel |
Sonntag, 12. November 2006 | |
09:30 | „Il re pastore“ und das homonymische Glück. Franzobels Neuschreibung einer Oper von Mozart Martin Kubaczek |
10:30 | „Die Kracherlbande im Horror Vacui“. Vorstellung des Romans Das Fest der Steine. Elmar Lenhart |
11:00 | Statements zu Das Fest der Steine Yasuko Nunokawa, Shinichi Suzuki, Eberhard Scheiffele |
11:45 | Lesung aus Das Fest der Steine Franzobel |
12:45 | Ende des Seminars |