„Transnationale“ Schriftsteller:innen sind Autor:innen, die aus Gründen wie Migration, Exil, Vertreibung oder freiem Entschluss ihre Heimat oder Muttersprache verlassen und in einer neuen Sprache oder Kultur schreiben. Sie leben an den Schnittstellen mehrerer Kulturen, oft geprägt von Identitätsverlust, Entfremdung oder der Suche nach Selbsttransformation. Ihre Werke reflektieren häufig eine Dissonanz gegenüber nationaler Literatur und Nationalismus, ohne zwangsläufig eine multikulturelle Utopie anzustreben. Stattdessen beschreiben sie oft eine Reise voller Trauer, Desintegration und der Suche nach neuer Identität, die mitunter in Frustration mündet. Doch genau in diesem Spannungsfeld entsteht eine flexible „Weltliteratur“, die nationale Grenzen überschreitet und Brücken zwischen Kulturen schlägt.
Bei Nava Ebrahimi zeigt sich transnationale Literatur in ihrer Auseinandersetzung mit kultureller Identität, Migration und sozialen Themen. Ihre Werke nutzen die Einbildungskraft, um neue Narrative zu schaffen, die Empathie und Verbundenheit fördern. Ebrahimi sieht Literatur als Mittel, um in einer zerrissenen Gesellschaft Verständnis zu schaffen, und betont ihre Kraft, selbst unter schwierigen Umständen Hoffnung und Zukunftsperspektiven zu eröffnen.
Daraus ergeben sich folgende Diskussionsthemen:
Kulturelle Identität: Wie spiegelt Ebrahimi die Erfahrungen von Migration und Identitätssuche wider?
Empathie und Verbundenheit: Welche Rolle spielt Literatur als Brücke in einer gespaltenen Gesellschaft?
Hoffnung und Zukunft: Kann Literatur neue Narrative schaffen, die über nationale und kulturelle Grenzen hinausgehen?