„Erst war es nur ein Wort. Das Wort, flink und wendig, überfiel mich, wie alle diese sechzehn Wörter, aus dem Hinterhalt.“ So fängt Nava Ebrahimis Roman Sechzehn Wörter an.
Die sechzehn Wörter, die als Kapitelüberschriften vorkommen, sind alle persische Wörter, wie Maman-Bozorg oder Kos. Maman-Bozorg heißt zwar auf Deutsch „Großmutter“ und Kos heißt „Fotze“, aber Maman-Bozorg bezeichnet keine Großmutter im deutschen Sinne und auch Kos hat im Iran eine ganz andere Bedeutung.
Ebrahimi macht uns die Schwierigkeit der Übersetzung klar. Kann man überhaupt zwei verschiedene Kulturen überbrücken?
Die Protagonistin schreibt etwas später im Prolog: „(…), einer Eingebung folgend, übersetzte ich ein Wort, (…). Vielleicht hatte ich Angst davor, dem übersetzten Wort, dem entblößten Wort gegenüberzustehen. Mit einem Schlag verlor es die Macht über mich. Wie in einem Märchen, durch die Übersetzung hob ich den Bann auf, der auf dem Wort lag, und befreite mich aus der Geiselhaft.“
Als ich diesen Worten begegnete, wunderte mich das sehr, und ich entschied mich dafür, diesen Roman ins Japanische zu übersetzen.