Immer wieder hat Daniel Wisser auf die wesentliche Bedeutung der experimentellen Lyrik Andreas Okopenkos (1930–2010) in der österreichischen Literaturgeschichte hingewiesen. So ist gerade in diesem Jahr ein von ihm zusammengestellter Band mit Okopenko-Gedichten erschienen, von denen er gemeinsam mit den Kollegen des Ersten Wiener Heimorgelorchesters bereits einige vertont hat („Ich liebe nur noch meinen Siamkater“, „Neffenbesuch“). Andererseits hat Okopenko den schriftstellerischen Weg Wissers schon früh begleitet und kommentiert. In dem Vortrag wird die enge stilistische Verwandtschaft der beiden anhand des Langgedichts 7. Mai und des Romans Die Königin der Berge aufgezeigt.
Christian Zolles, derzeit Assistent am Institut für Germanistik der Universität Wien, Neuere Deutsche Literatur, mit Arbeitsschwerpunkten im Bereich der Kulturgeschichte der Apokalypse, der Digital Humanities sowie der Literatur- und Kulturtheorien. Zuletzt erschienen (Mithg.): Austrian Studies – Literaturen und Kulturen. Eine Einführung. Wien: Praesens Verlag 2020; Wiener Digitale Revue. Halbjahresschrift für Germanistik und Gegenwart 2020ff.; Andreas Okopenko: Tagebücher aus dem Nachlass 1945-55. Wien: Klever 2020.