Thomas Stangls Erzähltechniken sind außergewöhnlich. Der Leser mag sich fragen, warum z.B. A. G. Laing und R. Caillié, die sich nie begegneten, in Der einzige Ort im gleichen Zeitraum in Timbuktu verweilen. Oder wer der Ich-Erzähler in Ihre Musik und Fremde Verwandtschaften ist, warum so oft von Gespenstern die Rede ist. Man mag sagen, dass solche Undurchsichtigkeit die Lektüre erschwert. Doch durch Stangls umsichtige Hermetik entstehen ungewöhnliche Zeit- und Raumkonstrukte. So gibt es in Der einzige Ort einen immensen Raum der afrikanischen und europäischen Afrika-Diskurse, und zwischen Ihre Musik und Was kommt ist eine Art Leopoldstadt-Saga zu lesen. Die Blicke der Erzähler (und folglich auch die der Leser) gleiten, schweben oder stehen still innerhalb der Koordinaten dieser Konstrukte. Dieser Beitrag versucht auch zu zeigen, dass durch diese Hermetik trotz der gnadenlosen Bodenlosigkeit der Existenz einzelner Figuren am Ende der Geschichte eine große Zärtlichkeit zurückbleibt.